Bundesentscheid Forst 2025: Wenn der Wald zur Bühne wird
Rotholz, 2. August 2025 - Der Bundesentscheid Forst, der von der Landjugend in Zusammenarbeit mit der Landarbeiterkammer und dem Forstwettkampfverein organisiert wurde, fand vom 1.-3. August in den historischen Gemäuern und Flächen der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Rotholz in Strass im Zillertal (Tirol) statt.
Nur wenige Millimeter und Sekunden entschieden über Sieg und Niederlage. Mit der beeindruckenden Bergkulisse wurde die Veranstaltung zu einem beeindruckenden Schauspiel von praktisch und theoretischem Wissen. 11 Teilnehmerinnen und 28 Teilnehmer der Landjugend, sowie 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Landarbeiterkammer bewiesen jede Menge Präzision, Kraft und Ausdauer. Lisa Panzenböck und Johannes Ertl konnten sich mit ihren grandiosen Leistungen gegen die starke Konkurrenz in der Landjugend Kategorie durchsetzen und sicherten sich so die Goldmedaille als Gesamtsieger.
Spitzenleistung in der Landjugend Frauen Kategorie
Herausragende Leistungen lieferte Lisa Panzenböck die Motorsägen-Meisterin aus Niederösterreich. Ihr folgten auf Platz zwei Katharina Oschounig und Platz drei Stephanie Zarfl, beide aus Kärnten. Bei der Teamwertung, bei der in der Landjugend Frauenklasse die Ergebnisse der beiden Teilnehmerinnen zusammengezählt werden hat Kärnten den Sieg geholt, gefolgt vom Team Niederösterreich (2. Platz) und dem Team aus der Steiermark (3. Platz).
Kärntner Landjugend Männer in der Gesamt- und Teamwertung an der Spitze
Der Kärntner Johannes Ertl ging durch seine Leistungen in allen Disziplinen als Gesamtsieger hervor, gefolgt von seinem Teamkollegen Hermann Penker und Andreas Herzog (3. Platz) aus Niederösterreich. In der Teamwertung ging das Team aus Kärnten als Sieger hervor, gefolgt vom Team Niederösterreich und dem Team Oberösterreich.
Theorie & Praxis vereint
Beim Bundesentscheid Forst wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowohl praktisches als auch theoretisches Wissen abverlangt. Der praktische Teil umfasst insgesamt sieben Disziplinen: von „Durchführung von Fallkerb- und Fällschnitt“ über „Präzisionsschnitt“, „Kettenwechsel“, „Durchhacken“ bis zum „Geschicklichkeitsschneiden“ und der Finalbewerb „Entasten“. Beim Entasten traten heuer alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeder Kategorie an. Im Theoriebewerb war Wissen rund um Erste Hilfe, Waldbau und Ökologie, sowie Waldökonomie und Regelungen gefragt.
Staatsmeisterschaften in der Forstarbeit
Neben dem Landjugend-Bewerb bewiesen auch die Starterinnen und Starter der Landarbeiterkammer jede Menge Nervenstärke. Den Staatsmeistertitel holte sich aus Kärnten Micheal Ramsbacher, gefolgt vom Niederösterreicher Harald Umgeher, und dem Kärntner Martin Weiß. Bei der Frauenklasse der Landarbeiterkammer ging Carina Modl (Kärnten) als Staatsmeisterin hervor. Ihr folgte Barbara Rinnhofer (Steiermark) und Caroline Weinberger (Kärnten).
Auch zahlreiche Ehrengäste konnten an diesem Forst-Wochenende in Rotholz begrüßt werden, unter ihnen Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol Abg. zum Nationalrat Ing. Josef Hechenberger, Präsident des Österreichischen Landarbeiterkammertages Ing. Andreas Freistetter, Landarbeiterkammer Präsident Tirol Andreas Gleirscher, der Vorsitzende vom Forstwettkampfverein Tirol Ing. Konrad Ehrenstrasser, MA, sowie Obmann vom Maschinenring Tirol Christian Angerer, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung Norbert Jordan und Sales Representative von Toferer Textil Andreas Palla.
Spektakuläres Programm
Nicht nur den Athletinnen und Athleten wurde an diesem Tag alles abverlangt, auch das Publikum kam auf seine Kosten. Zahlreiche Zuschauer:innen ließen sich trotz des regnerischen Wetters die Forst-Elite nicht entgehen und waren von den spektakulären Disziplinen begeistert. Die Jungbauernschaft Landjugend Bezirk Schwaz kümmerte sich hervorragend um die Verpflegung von den Teilnehmenden und Besuchern. Kinder konnten im Rahmen vom Landwirtschaft begreifen Parcours spielerisch die heimische Land- und Forstwirtschaft erleben. Die Siegerehrung fand in einem feierlichen Ambiente im Festzelt am Kappenhof der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Rotholz statt.
Der Bundesentscheid Forst 2025 war nicht nur ein Schauplatz für den Wettbewerb, sondern auch eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Bedeutung der Forstwirtschaft und die Rolle der Jugend in der Branche zu stärken. Die Veranstaltung bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu erweitern, während sie gleichzeitig die Schönheit und Vielfalt der österreichischen Landschaft erleben konnten.
Die Landjugend Österreich und die Landarbeiterkammer sind stolz auf den Erfolg des Bundesentscheids Forst und den Staatsmeisterschaften der Forstarbeiten 2025 und freuen sich darauf, auch in den kommenden Jahren junge Forstchampions zu fördern und zu unterstützen. Der Bundesentscheid Forst findet jedes zweite Jahr statt. 2027 kämpft die Elite der Forstarbeit das nächste Mal um den Bundessieg.
Die Landjugend Österreich dankt den Kooperationspartnern für die Unterstützung des Bundesentscheides Forst: Lagerhaus, Österreichische Hagelversicherung, Pöttinger, Raiffeisen, Maschinenring Österreich, LELY, Garant und TOFERER Textil. Diese Veranstaltung wurde mit Unterstützung von Bund, Ländern und der Europäischer Union durchgeführt.
Hier geht es zur Rangliste der einzelnen Disziplinen:
Platzierungen Bundesentscheid Forst - LJ Mädchen
Bildbeschreibung:
Foto 1: Die Siegerinnen in der Landjugend Damenwertung.
Bundessiegerin: Lisa Panzenböck
2. Reihe vorne v.l.n.r. Bundesleiter Stellvertreter der Landjugend Österreich Georg Waltl, Landesleiterin der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Jaqueline Traxl, Vorsitzender vom Forstwettkampfverein Tirol Ing. Konrad Ehrenstrasser, MA, Präsident der Landarbeiterkammer Tirol Andreas Gleirscher, Präsident des Österreichischen Landarbeiterkammertages Ing. Andreas Freistetter, Landesobmann der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Christoph Pirnbacher, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung Ing. Nobert Jordan, Obmann Maschinenring Tirol Christian Angerer, Bundesleiterin der Landjugend Österreich Valentina Gutkas
1. Reihe v.l.n.r. Zweitplatzierte Katharina Oschounig (Kärnten), Bundessiegerin Lisa Panzenböck (Niederösterreich), Drittplatzierte Stephanie Zarfl (Kärnten)
Foto 2: Die Sieger in der Landjugend Männerwertung
2. Reihe vorne v.l.n.r. Bundesleiter Stellvertreter der Landjugend Österreich Georg Waltl, Landesleiterin der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Jaqueline Traxl, Vorsitzender vom Forstwettkampfverein Tirol Ing. Konrad Ehrenstrasser, MA, Präsident der Landarbeiterkammer Tirol Andreas Gleirscher, Präsident des Österreichischen Landarbeiterkammertages Ing. Andreas Freistetter, Landesobmann der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Christoph Pirnbacher, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung Ing. Nobert Jordan, Obmann Maschinenring Tirol Christian Angerer, Bundesleiterin der Landjugend Österreich Valentina Gutkas
1. Reihe v.l.n.r. Zweitplatzierter Hermann Penker (Kärnten), Bundessieger Johannes Ertl (Kärnten), Drittplatziertee Andreas Herzog (Niederösterreich)
Foto 3: Die Siegerinnen der Staatsmeisterschaften in der Forstarbeit
2. Reihe vorne v.l.n.r. Bundesleiter Stellvertreter der Landjugend Österreich Georg Waltl, Landesleiterin der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Jaqueline Traxl, Vorsitzender vom Forstwettkampfverein Tirol Ing. Konrad Ehrenstrasser, MA, Präsident der Landarbeiterkammer Tirol Andreas Gleirscher, Präsident des Österreichischen Landarbeiterkammertages Ing. Andreas Freistetter, Landesobmann der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Christoph Pirnbacher, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung Ing. Nobert Jordan, Obmann Maschinenring Tirol Christian Angerer, Bundesleiterin der Landjugend Österreich Valentina Gutkas
1. Reihe v.l.n.r. Zweitplatzierter Barbara Rinnhofer (Steiermark), Staatsmeisterin Carina Modl (Kärnten), Drittplatzierte Caroline Weinberger (Kärnten)
Foto 4: Die Sieger der Staatsmeisterschaften in der Forstarbeit
2. Reihe vorne v.l.n.r. Bundesleiter Stellvertreter der Landjugend Österreich Georg Waltl, Landesleiterin der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Jaqueline Traxl, Vorsitzender vom Forstwettkampfverein Tirol Ing. Konrad Ehrenstrasser, MA, Präsident der Landarbeiterkammer Tirol Andreas Gleirscher, Präsident des Österreichischen Landarbeiterkammertages Ing. Andreas Freistetter, Landesobmann der Tiroler Jungbauernschaft Landjugend Christoph Pirnbacher, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung Ing. Nobert Jordan, Obmann Maschinenring Tirol Christian Angerer, Bundesleiterin der Landjugend Österreich Valentina Gutkas
1. Reihe v.l.n.r. Zweitplatzierter Harald Umgeher (Niederösterreich), Staatsmeister Michael Ramsbacher (Kärnten), Drittplatzierter Martin Weiß (Kärnten).
Foto 5: Teilnehmer bei der Disziplin Kombinationsschnitt
Foto 6: Teilnehmerin bei der Disziplin Kettenwechseln
Fotocredit: Sophie Nagl-Balber, Abdruck für journalistische Zwecke honorarfrei.
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WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:
Beschreibung der einzelnen Disziplinen (ohne Theoriebewerb):
Kettenwechsel: Schwert wenden und Kette wechseln, lautet hier die Devise. Die/Der TeilnehmerIn muss die Schneidgarnitur der Säge abmontieren und sie nach dem Wechsel der Kette sowie dem Wenden der Schiene wieder zusammenbauen und dann die Spannung der Kette so einstellen, dass die Säge für den nachfolgenden Probeschnitt einsatzfertig ist.
Fallkerb- und Fällschnitt: In einem 34-38 cm starken und 60-70 cm hohen senkrecht eingespannten Rundholz sind ein vorschriftsmäßiger Fallkerb in eine vorgegebene Richtung und ein Fällschnitt mit Anstechen zu machen. Für das Fallkerbdach dürfen keine Hilfsmittel, wie z.B.: ein Stöckchen oder eine Markierung durch das Anritzen mit dem Schwert gesetzt werden.
Kombinationsschnitt: Von zwei Stämmen wird je eine 3 bis 8 cm dicke Holzscheibe abgeschnitten. Die Schwierigkeit dabei ist, dass von unten und oben nur bis zur Hälfte des Stammes geschnitten werden darf. Beide Schnitte sollten sich ohne Versatz treffen und rechtwinklig zur Stammachse durchgeführt werden.
Präzisionsschnitt: Wie beimkombinierten Schnitt wird von zwei Stämmen eine 3 bis 8 cm dicke Holzscheibe abgeschnitten – diesmal aber nur von oben. Allerdings sind die Stämme bei dieser Disziplin auf einem Brett am Boden befestigt. Die Scheibe soll möglichst vollständig abgeschnitten werden, ohne jedoch das Brett anzuritzen. Eine Sägemehlschicht versperrt den Athleten zusätzlich die Sicht auf die Kontaktzone zwischen Stamm und Brett – hier sind Augenmaß und Fingerspitzengefühl gefragt.
Geschicklichkeitsschneiden: Die/Der TeilnehmerIn müssen von einem freistehenden Fichtenrundling drei Scheiben vollständig abschneiden. Während des Schneidens darf der Rundling mit keinem Körperteil berührt werden.
Durchhacken: Die/Der TeilnehmerIn muss einen Stamm von 14 cm Durchmesser zwischen zwei Markierungen in möglichst kurzer Zeit durchhacken. Der Abstand der beiden Markierungen beträgt 25 cm. Die Aufgabe ist beendet, wenn die Axt der Teilnehmerin/des Teilnehmers den dafür vorgesehenen Holzstock berührt. Bewertet wird die Qualität und Schnelligkeit der Ausführung.
Entasten: Die/Der TeilnehmerIn müssen auf zylindrischen Stämmen 30 runde Äste, die in einem standardisierten Muster eingesetzt sind, absägen. Diese Aufgabe gilt es so stammeben und rasch wie möglich zu erledigen, ohne dabei auf die Arbeitssicherheit zu vergessen.
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