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Wasserversorgung in Österreich

 

Ziel der Wasserwirtschaft ist es, die Wasserressourcen nachhaltig zu bewirtschaften, damit sie in ausreichender Qualität und Menge für die jeweiligen Nutzungen auch in Zukunft zur Verfügung stehen und gleichzeitig unsere Gewässer als ökologisch intakte Lebensräume für zukünftige Generationen (er)lebenswert zu erhalten. Dazu ist es notwendig einen gesamtheitlichen Überblick über die derzeitige und künftige Situation des Wasserdargebots und der Wassernutzungen zu haben. Durch die Auswirkungen des Klimawandels, vor allem Temperaturerhöhung und Veränderungen im Niederschlagregime, verringert sich die verfügbare Grundwasserressource und es wird vermehrt zu ausgeprägten Niederwasserphasen in den Fließgewässern kommen. Gleichzeitig steigt der Wasserbedarf z.B. für die landwirtschaftliche Bewässerung und Beschneiungen. Der steigende Nutzungsdruck erfordert zukünftig eine intensivierte vorausschauende wasserwirtschaftliche Planung für die mengenmäßige Bewirtschaftung von Grundwasser und Oberflächengewässern.

Kommt wieder ein heißer und trockener Sommer, sind das keine guten Voraussetzungen für eine ausgeglichene Wasserbilanz.

Ein Niederschlagsdefizit – die meteorologische Trockenheit – wirkt sich zunächst auf sinkende Wasserstände in den Gewässern aus und wird zur hydrologischen Trockenheit. Eine andauernde meteorologische Trockenheit vor allem während der Vegetationsperiode trocknet den Boden aus und es kommt zur landwirtschaftlichen Trockenheit.

Bereits seit 2017 zeigt sich ein Defizit in der Jahresniederschlagssumme in Oberösterreich, in Niederösterreich, im Burgenland und in weiten Teilen der Südsteiermark. Das trockene und warme Klima begünstigt die Ausbreitung von Forstschädlingen wie zum Beispiel des Borkenkäfers, der vor allem im Waldviertel massive Schäden in der Forstwirtschaft anrichtet.


Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel

Unbestritten ist, dass sich die Lufttemperatur durch den anthropogen verursachten Klimawandel seit Mitte der 1980er Jahren relativ rasch erhöht hat. Die Vegetationsperiode ist länger und damit hat sich auch die Verdunstung im Frühling und Sommer um circa 15 Prozent erhöht. Perioden mit unterdurchschnittlichem Niederschlag, ungünstiger jahreszeitlicher Verteilung und Winterniederschläge die immer öfter als Regen fallen, reduzieren die Grundwasserneubildung. Bei gleichbleibenden oder erhöhten Entnahmen der Wassernutzung (Trinkwasser und Bewässerung) wird das Grundwasservolumen dort abnehmen, wo das nachhaltig verfügbare Dargebot bereits ausgenutzt wurde. Es ist zu erwarten, das Trockenjahre in Zukunft häufiger auftreten werden.


Trinkwasserversorgung in Österreich ist gesichert.

Die österreichischen Gemeinden und Wasserversorger waren bereits im Trockenjahr 2003 in einigen Regionen mit kritischen Grundwasserständen konfrontiert. Seit damals wurden laufend Maßnahmen gesetzt, die maßgeblich zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung beigetragen haben und sich im Trockenjahr 2015 bewährten. Zu den erfolgreichen Maßnahmen zählten unter anderem der Zusammenschluss kleinerer Versorgungseinheiten zu größeren, teils überregionalen Netzen oder die Erschließung zusätzlicher unabhängiger Quellen und Brunnen. Besitzer von Liegenschaften mit eigenen Hausbrunnen, die bislang nicht an öffentliche Versorgungsnetze angeschlossen werden konnten, spüren vermehrt die Auswirkungen sinkender Grundwasserstände. Im Großen und Ganzen kann jedoch die Trinkwasserversorgung in Österreich als gesichert angesehen werden.


Grundwasser – versteckter Schatz und erneuerbare Ressource

Generell greifen wir in Österreich bei vielen Wassernutzungen, wie Trinkwasserversorgung, landwirtschaftliche Bewässerung oder dem Industriewasserbedarf zumeist auf unsere Grundwasserressourcen zurück. Das hat einen guten Grund. Denn Grundwasser ist im Gegensatz zu Oberflächengewässern besser vor möglichen Verunreinigungen geschützt und oft auch kostengünstiger zu gewinnen. Grundwasser kann fast überall in Österreich ohne weitergehende Aufbereitung als Trinkwasser genutzt werden. Allerdings ist Grundwasser nicht überall gleich gut verfügbar. Das hängt in erster Linie mit dem geologischen Hintergrund zusammen. Grundwasser liegt in sehr ergiebigen Sedimenten ehemaliger Flussläufe als Porengrundwasserkörper vor, in Form von schwierig erschließbaren Vorkommen in Gesteinshohlräumen wie etwa der Böhmischen Masse oder im Karstgestein des zentralen Alpenraums, wo es oft als Quelle natürlich zutage tritt. Die Erneuerungsrate der Grundwasservorkommen hängt in erster Linie von der Niederschlagsmenge in einer Region ab, aber auch von der Geologie, den Bodenverhältnissen, der regionalen Klimatologie und den Entnahmen. Durch den Einfluss dieser unterschiedlichen Rahmenbedingungen dringt nur ein geringer Anteil des Niederschlags bis ins Grundwasser vor. Ein Großteil fließt oberirdisch ab oder verdunstet. Um eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Grundwasserressourcen sicherzustellen, dürfen die mittleren jährlichen Entnahmen langfristig das vorhandene nutzbare Grundwasserdargebot nicht überschreiten.

Quelle Text und Bild: Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

 

 

 

 

 


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